Indien 2024 – 18. Tag – Udaipur City Palace & Lucky Art School

Heute war ein ereignisreicher Tag, wir konnten erst mal ausschlafen haben dann im Hotel im Rooftop gefrühstückt und danach war Markus zur Massage und ich hab etwas administrative Arbeit am Laptop gemacht.

Gegen 11:30 Uhr waren wir von Gopal und seiner Familie eingeladen zum Dahl-Lunch. Das haben wir auch schon vor zehn Jahren gerne angenommen, da wir seine Familie und ihn sehr mögen. Überraschender Weise war er und seine Frau leider nicht da, nur sein jüngerer Sohn und seine Schwiegertochter und später ihr Ehemann waren vor Ort. Seine Schwiegertochter hat uns dann das leckere Dahl zubereitet. Linsendahl mit einem sehr leckeren Tomaten-Chutney, dazu Reis und etwas Chapati. Es war sehr lecker, und währenddessen haben wir erfahren, dass Gopals älteste Schwester mit 65 Jahren am Abend im Krankenhaus verstorben ist. Das hat uns natürlich erst mal sehr traurig gestimmt und wir haben uns dann mit der Familie verständigt am Abend noch mal vorbeizukommen. Denn Gopal war für die Zeremonie mit dem Zug nach Chittor gefahren.

Nach dem leckeren Lunch verabschieden wir uns dann erst mal und machen uns auf den Weg zum City Palast.

Fast 4 Stunden haben wir im Palast verbracht, die Ausstellung und die Räume sind sehr umfangreich und wir haben immer noch nicht alles gesehen gehabt. Es gibt wunderschön ausgestattete Räume, wunderbare Innenhöfe und eine umfangreiche Ausstellung zu verschiedenen historischen Zusammenhängen, die Waffenkammer, Bilder, Kartenmaterial der Region, Gegenstände, Spielzeuge und die Silbersammlung sowie zur Kleidung der Zeit. Die Ausstellung und der Palast an sich sind so umfangreich, dass man hier schon alleine zwei Tage verbringen kann. Man kann also nicht alles sehen.

Eigentlich wollten wir noch auf die Insel rausfahren die im See liegende Gartenanlage „Jag Mandir“ – das haben wir aber zeitlich leider nicht mehr geschafft. Vielleicht klappt das morgen noch.

Die Preise haben sich natürlich auch hier verändert der Eintritt in den Palast kostet 400 Rupien, die Fahrt zum Gartenpalast würde 600-800 Rupien kosten und früher konnte man den Palast auf der Rückseite verlassen. Das war aktuell nicht möglich, dort gibt es noch mal einen abgetrennten Bereich mit Ausstellungen und Garten, der noch mal 600 Rupien kosten würde, um ihn zu besichtigen.

Morgen wollen wir dann als aller erstes zum Monsunpalast auf dem Berg, hier soll man eine fantastische Aussicht über die gesamte Stadt Region Udaipur haben und an guten Tagen mit guter Sichtweite sogar theoretisch die 100 km bis nach Chittor sehen können.

Nach der Burgbesichtigung gehen wir erst mal was essen, gestern hat man uns das Charcoal Restaurant mit Rooftop und Aussicht über den See und auf den Seepalast empfohlen. Wir genießen hier zwei Varianten von Hühnchen und merken einfach, dass 4 Stunden Palastbesichtigung ein doch recht erschöpfen.

Nachdem wir uns etwas erholt haben, machen wir dann noch einen Bummel durch die verschiedenen Geschäfte und schauen noch nach Mitbringseln und anderen spannenden Dingen.

Im Schloss haben wir zum Beispiel eine Variante von „Mensch Ärger dich nicht“ als Stoffspiel auch Ludo oder Chaupar gesehen, dieses haben wir versucht zu finden, aber vergeblich. Es wäre ein schönes Mitbringsel gewesen.

Gegen 19:00 Uhr schreibt mir Gopal dass sie nun wieder zu Hause wären und wir vorbeikommen könnten. Wir machen uns von der anderen Seite wieder auf den Weg zurück zu unserer kleinen Halbinsel, auf der wir wohnen. Und gehen zu Gopals Haus. Dort treffen wir auf einen Großteil der Familie, umarmen Gopal erst mal und drücken ihm unser Beileid aus und sehen, dass er seine Haare ab rasiert hat. Er sagt uns das gehörte zu dem rituellen Vorgang für die Beerdigung der Schwester. Wir bekommen erst mal einen leckeren Tee. Unterhalten uns gut mit ihm seiner Frau seinem Bruder und den Kindern erfreuen uns an seinen Enkelkindern. Das kleine Haus mit dem wunderbaren Innenhof ist belebt, bietet aber trotzdem viel Platz für die ganze Familie. Wir machen auch ein paar Fotos, um auch in Zukunft weitere Erinnerungen warm zu halten. Danach schauen wir noch zusammen mit Gopal seine Malereien durch. Viele wunderbare, hand gemalte Seiden Bilder und wir nehmen natürlich auch einiges mit. Wir wissen er und seine Familie kann das Geld gut gebrauchen. An einigen von den Bildern malt Gopal eine Woche, an anderen bis zu vier Wochen. Dass sich das Preis-Leistungs-Verhältnis hier nicht in der Waage hält, wissen wir leider auch. Da wir Udaipur noch um einen Tag verlängert haben, verabschieden wir uns nur mit gute Nacht und gehen auf jeden Fall morgen noch mal bei seiner Familie vorbei.

Den Abschluss für heute Abend bildet ein schwarzer Tee mit Zitrone auf der Dachterrasse, während ich diesen Bericht diktiere und korrigiere.