Einmal Fort und wieder zurück!

Heute haben wir es wieder ruhig angehen lassen, ausschlafen und Frühstück um 9 Uhr sei uns gegönnt. Es gibt hier leider nicht so eine reichliche Auswahl wie im Tokio Palace, aber der Ausblick auf das Mehrangarh Fort entschädigt dafür um so mehr. Heute ist es dunstig und die Sonne hat es schwer durchzuscheinen, hoffentlich wird es noch besser.

Nach einem ausgiebigen Continental Breakfast mit extra Scrambled Eggs geht es dann los. Wir bekommen vom Hausinhaber einen Tuctuc Fahrer empfohlen, der uns erst zum Jaswant Thada Tempel herauffährt, dort wartet und dann zum Mehrangarh Fort, wo er uns absetzt. Von dort laufen wir hinterher hintenrum über die Altstadt zurück – sehr zu empfehlen, wer das nicht tut verpasst einen tollen Ausblick auf die Blaue Stadt, wie Jodhpur auch genannt wird.

Der Jaswant Thada Tempel ist eine Augenweide, aus weißem Marmor ist er zugleich Andenken und Grabmahl des Maharaja Jaswant Singhji (1873-1895), es steht an einem kleinen See mit Badesteg und um den Tempel herum, lieg ein wunderschöner Garten. Hier oben lässt einen die Ruhe und Schönheit dann auch den Trubel und das Chaos dieser Millionenmetropole Jodhpur vergessen. Wir genießen die Ruhe und nutzen die Gelegenheit einen Raubvogel (Milan?) bei der Jagd zu beobachten. Er zieht seine Kreise über den hinteren Gärten und stößt immer wieder herunter, zum Teil fliegt er nur wenige Meter über uns hinweg. Anschließend hören wir noch einem Musiker zu der auf seiner Quetschkommode spielt und dazu ein Lied auf “Olimaaaar” jault. Wir schießen noch ein paar Bilder und schlendern zurück zum Tuctuc, um zum Fort weiter zu fahren.

Am Mehrangarh Fort angekommen, bezahlen wir den Tuctuc Fahrer und machen uns auf den Weg ins Fort. Es ist schon eine beeindruckende Bastion des Wiederstandes und wurde in den über 500 Jahren seit seiner Erbauung 1459 nicht ein einziges mal erobert oder auch nur irgendwie eingenommen. Diese Festung, die auf einem Felsen erbaut wurde, ist mit allen Kniffen und Raffinessen vor der Eroberung geschützt. Jedes Eingangstor liegt an einem steilen Aufgang, und vor jedem Tor gibt es eine Verwinkelung, so wird es jedem Angriff mit Elefanten unmöglich gemacht mit Schwung die Tore einzurammen. Jedes Tor ist mit Metallstacheln versehen, die beim Rammen den Elefanten schwer verletzen würden, und die Tore liegen immer in einem Trichter, so dass man von oben den Eingang sehr gut verteidigen kann. Die Mauern des Forts sind so hoch, dass man sich wie eine Maus vorkommt, oder wie ein Däumling. Im Fort nehmen wir uns diesmal den Audioguide, da er im Eintritt (400 R) inklusive ist und lassen uns an jedem Punkt mit einer sehr guten deutschen Stimme und interessanten Inhalten berieseln. Da die Sonne langsam durchkommt wird es angenehm warm und wir genießen die fast zwei Stunden im Fort mit einer sehr guten Führung die von dem vom aktuellen Maharadscha in Leben gerufenen THE MEHRANGARH MUSEUM TRUST zusammengestellt wurde. Wir machen reichlich Fotos, die leider nicht alle hier auf die Seite passen. Die Palastanlage ist überwältigend, von der ursprünglichen ist leider nicht mehr viel vorhanden, da jeder Maharadscha das Fort immer nach seinen Bedürfnissen erweitert hat. Nachdem wir die Führung hinter uns gebracht haben, genießen wir noch ein Mittagessen im Fort Restaurant und machen uns dann auf den Weg hintenherum runter in die Altstadt zu den blau (Indigo) angemalten Häusern. Früher war Blau die Farbe der Brahmanen Kaste, gleichzeitig war es wohl auch eine insektenabweisende Schutzfarbe im Sommer. Über den Weg runter bietet sich ein fantastischer Ausblick über die Blaue Stadt, im Rücken das Fort und voraus ein sehr schöner blühender Gärten mit Büschen mit rot leuchtenden Blühten. Wir genießen den Spaziergang und nach ca. 1h kommen wir durch die zahlreichen Gassen wieder hinunter, die letzten drei Kilometer nehmen wir ein Tuctuc zurück zum Clocktower. Wir kämpfen uns durch das Marktgetümmel, man hat das Gefühl hier versammelt sich ganz Jodhpur auf einmal inklusive aller Honda Heros und Tuctucs nur die Kühe bleiben vor den Toren. Ich stöbere noch durch die 6 in 1 DVD Sammlungen und erwerbe einige Filme, deren Qualität ich erst zuhause prüfen kann, aber bei 40 Rupien (48 Cent) pro “indischer Original DVD” ist das wohl egal.

Ich nutze noch die Möglichkeit und mache für 10 Rupien noch ein paar Fotos von der mittleren Plattform des Clocktowers, danach machen wir uns auf zum Hotel. Wir essen aber hinterher noch Auswärts in einem kleinen Veg. only Restaurant und genießen das Leben und den Trubel in den Gassen, es ist einfach unvorstellbar, wie sich hier in der ganzen Stadt Shop an Shop reiht und welches Leben, Gewirr und welche Gerüche hier auf einen einströmen, die abgasbefreite Luft auf einer deutschen Autobahn, wäre hier ein Kurort.

Mit dem Ausblick auf die bis ca. 21 Uhr beleuchtete Festung und einem Big Pott Black Tea endet der Tag heute auf dem Roof Top unseres Hotels, auf dem ich auch diese Zeilen zusammenbastle.

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