Überland

Heute geht’s mal wieder früh raus. Wir wollen um 8 Uhr losfahren, um die Strecke nach Mandawa bis ca. 13 Uhr zu schaffen. Wir kommen auch pünktlich los, obwohl sich bei der Abfahrt eine Traube von freundlich guckenden Gesichtern um uns bildet. Hotelpersonal, TucTuc-Fahrer und Passanten schauen zu wie wir Öl prüfen und die Maschinen antreten. Viele Inder fahren Motorrad, aber meist ‘ne kleine Honda Hero. Enfields sind hier schon fast Mangelware. Wir werden auch immer wieder gefragt, ob wir die Maschinen gemietet oder gekauft haben und ob wir sie evtl. auch verkaufen würden. Wir kommen fast pünktlich los und kommen gut durch den morgendlichen Verkehr. Nach ca. 15km haben wir die Stadt Jaipur und ihren Verkehr einigermaßen hinter uns gelassen. Je weiter wir Richtung Sikar kommen, desto ruhiger wird es auf der Autobahn. Kurz vor Sikar machen wir auch unsere Kaffee / Tee Pause. Auch hier muss der Tee zweimal zurückgehen, weil er statt Black no Milk, eben mit Milk kommt, aber wir nehmen es mit Humor.

Egal, wo wir anhalten, schauen Inder immer wieder neugierig und fragen uns: ‘Woher? Wohin?’. Zwei Biker mit Reifen, Gepäck und Kisten am Motorrad sieht man selten, dann schon eher mit 20 Milchkannen oder riesigen Bergen an Papier und Plastik.
Wir erreichen Nawalgarh und die letzten 30 km bis Mandawa gehen über Landstraße. Was ist der Unterschied? Die Autobahnen sind einigermaßen zuverlässig und eben gebaut, wenn man mal von den dauernden Diversions (Umleitungen) absieht oder von den nicht fertig gestellten Brückenruinen, an denen wir dauernd vorbeifahren. Die Landstraßen haben dagegen so ihre Tücken. Langgezogene Bodenwellen drücken einen regelmäßig schon bei 50km/h in den Sattel oder lassen einen schweben und dann die tückischen Bodenschweller: 3-5 Stück auf einem Meter oder eine 20 cm Hohe versteckt unter einem Zebrastreifen sind hier eine Herausforderung. Irgendwo zwischen Nawalgarh und Mandawa liegt meine zweite Hupe. Diese hat sich durch die dauernden Vibrationen des Einzylinders einfach mal abspenstig gemacht. Vielleicht finden wir sie morgen auf dem Weg nach Nawalgarh wieder?

Um 13:30h erreichen wir dann das Paawana Haveli – mit etwas Suchen – direkt neben dem Raghu Nath Tempel. Leider können wir die Maschinen nicht in den Hof stellen, da uns daran eine Treppe hindert, aber der Besitzer findet eine Lösung in einem Hof gegenüber und wir sind damit soweit zufrieden. Man versichert uns zwar, dass hier nix geklaut wird, aber sicher ist sicher.

Wir werden herzlich begrüßt von Surya. Er bietet sich auch gleich für eine Führung durch ‘sein’ Mandawa an – natürlich mit Haweli Besichtigung. Wir sind gespannt, hier in Indien gibt es Hotelpersonal das alles macht: von Leitung, über örtliche Führung bis hin zur Massage. Außerdem ist Mandawa so klein, dass hier fast jeder jeden kennt. Ein echtes Dorf halt. Schön, wir ziehen los, Surya zeigt uns einige Sehenswürdigkeiten, wie z.B. den Stadtbrunnen, einen zum Restaurant umgebauten Friedhofsbau und ja wir besichtigen einige Havelis, u.a. eines mit 10kg Gold auf den Wänden und ein etwas heruntergekommenes (sind die alle), auf dem wir dann oben den Sonnenuntergang genießen können. Auf dem Weg dahin führt er uns nicht durch sein Viertel und wir kaufen einige Bonbons für die Kinder dort, die uns dann auch gleich wie irre aus der Hand gerissen werden. Nach dem Sonnenuntergang geht es dann auch zurück zu unserem Haveli, nicht ohne noch bei seinem Onkel vorbei zu schauen, einem Mikromalerei Künstler auf Papier und Seide. Tolle Bilder mit vielen Details, aber da wir noch am Anfang unserer Tour stehen, nehmen wir nix mit.Kklar versucht ist man immer.

Zum Abendessen gehen wir ins Bungli Restaurant, Chicken Tikka mal wieder. Das Restaurant ist ‘recommended bei Lonly whatever’ und natürlich bei Surya … Aber lecker war es. Nun heißt es Ruhen, denn morgen ist wieder ein erlebnisreicher Tag geplant. Gehupt wird hier nach 20h nicht mehr, dafür schallt es vom Turm der Moschee.

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